Die Eindrücke und die wertvollen Erfahrungen die ich bei meinem Auslandssemester sammeln konnte, haben mich enorm geprägt. Es wurden mir Einblicke in den amerikanischen Lifestyle gewährt, den ich dadurch kennen und lieben gelernt habe. Darüber hinaus bekam ich die Möglichkeit, mich mit vielen Studierenden aus internationalen Ländern anzufreunden. All dies hat mir persönlich aufgezeigt, wie wichtig es ist, global zu denken und zu handeln. Es stellt somit eine enorme Bereicherung für mich dar und ich nehme von dieser schönen Zeit unglaublich viel für mein Leben mit.
Inhalt
Auswahl der Gastuniversität
Es war schon immer mein Wunsch während meiner akademischen Ausbildung ein Auslandssemester zu absolvieren, wobei ich Amerika schon immer favorisierte. Bei der diesbezüglichen Infoveranstaltung der Uni Salzburg habe ich eine Liste mit den Partneruniversitäten erhalten. Nach dem Einsehen der Uni Websites war ich mir sicher, dass die Concordia University in Südkalifornien die richtige Institution für mich ist. Nach dem Treffen mit dem Koordinator, bei dem ich alle notwendigen Informationen bekam, begann ich sogleich, sämtliche Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Bis Mitte Januar konnte ich nur abwarten und hoffen, dass ich einen der zwei zur Verfügung stehenden Plätze bekommen würde. Nie werde ich den Moment vergessen, als ich während der Journalistik Vorlesung die lang ersehnte E-Mail des Koordinators mit der vorläufigen Zusage für mein Auslandssemester bekam. Ich war überwältigt vor Freude und konnte mein Glück kaum fassen. Somit musste ich nur noch auf das grüne Licht der Gastuniversität warten. Nach Erhalt der definitiven Aufnahmebestätigung verging die Zeit dann ziemlich schnell. Es gab aber noch viele organisatorische Dinge zu erledigen, wie unter anderem die Beantragung des Visums.
Beantragung F1 Visum
Alle Studenten, die ein Auslandssemester in den USA absolvieren möchten, brauchen ein sogenanntes F1 Visum. Durch dieses Visum ist man berechtigt an einer amerikanischen Hochschule für einen bestimmten Zeitraum zu studieren. Allerdings benötigt man sehr viel Geduld und man darf sich von dem ganzen Papierkram nicht abschrecken lassen.
Formalitäten
Zunächst einmal muss man auf das I-20 Formular der Gastuniversität warten, welches mir mittels Fedex zugestellt wurde. Auf dem I-20 befindet sich die SEVIS Nummer welche für die Online Beantragung des Visums benötigt wird. Auf der Seite der Amerikanischen Botschaft muss dann ausgewählt werden wo man sein Visum beantragen möchte, in meinem Fall war das beim Konsulat in Wien. Danach muss man sehr viele Fragen beantworten und alle möglichen Daten angeben. Hat man dies geschafft, muss noch ein Passfoto hochgeladen werden. Anschließend muss man noch die SEVIS Gebühren sowie die Kosten für das eigentliche Visum begleichen, bevor man einen Termin beim Konsulat vereinbaren kann.
Termin beim Konsulat
Beim Termin selbst sollte man alle notwendigen Unterlagen dabei haben. Die genaue Auflistung findet man auf der Bestätigungsseite des Online Visumsantrags. Vor dem Vorsprechen auf der Botschaft muss man aber keine allzu große Angst haben. Nachdem ich durch die Kontrolle kam und mich angemeldet hatte, nahm ich im Warteraum Platz und wartete bis mein Name aufgerufen wurde. Ich wurde nur ein paar simple Sachen gefragt, wie was ich zurzeit studiere, wer für die Kosten meines Auslandsaufenthalts aufkommt etc. und dann wurde mir auch schon verkündigt: „Your visa is approved. It will be sent to you within the next three business days.“ Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Abreise und Ankunft
Nachdem alle Formalitäten geregelt waren, dauerte es nicht mehr allzu lange und der Tag der Abreise war gekommen. Das Flugzeug startete am 17. August 2015 Richtung Los Angeles. Ein großes Abenteuer erwartete mich und ich war äußerst gespannt darauf, wie wohl alles sein würde. Nach einem ca. zwölfstündigen Flug landete ich und meine Kommilitonin aufgeregt am internationalen Flughafen LAX und ein von der Gastuniversität organisierter Shuttle wartete schon auf uns. Wir waren überwältigt, da wir nun wirklich in den Vereinigten Staaten von Amerika waren. Spätabends, müde aber glücklich, kamen wir dann am Campus an. Wir wurden sehr herzlich empfangen und man erklärte uns kurz den Ablauf der Woche und zeigte uns unser Zimmer. Für die Zeit an der Uni wohnten wir zu viert in einem Appartement, jeweils zwei Studentinnen in einem Zimmer. Auch dies war neu für uns, denn sowohl meine Kommilitonin wie auch ich hatten bislang immer ein eigenes Zimmer bewohnt. Die Wohnung machte einen passablen Eindruck, jedoch muss man festhalten, dass der Standard nicht so hoch ist wie bei uns in Österreich.
Orientierungswoche
Früh am nächsten Morgen startete dann bereits die Orientierungswoche. Diese dient dazu, den internationalen Neuankömmlingen alles aufzuzeigen was für das Studium und den Aufenthalt relevant ist. Somit wird gewährleistet, dass sich alle schnell zu Recht finden. Als meine Kommilitonin und ich gespannt und neugierig auf die anderen internationalen Studierenden trafen, wurde uns recht schnell klar, dass wir eine homogene Gruppe sind. Diese Woche war super organisiert und wir bekamen einen tollen Eindruck für welche Werte die Universität steht, wo sich die wichtigsten Gebäude befinden, wer unsere Ansprechpartner sind, etc. Auf dem Programm standen auch diverse kleine Spiele, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Immer wieder mussten wir uns genau vorstellen, was zunächst noch etwas ungewohnt war. Aber recht schnell sprachen wir „fluent English“ und hatten uns an die Sprache gewöhnt. Es war jedoch zunächst schwierig die internationalen Studierenden zu verstehen, da wir natürlich alle mit den unterschiedlichsten Akzenten sprachen. Aber nach einiger Zeit hatten wir keinerlei Probleme mehr unsere KommilitonInnen zu verstehen und so haben wir bereits nach kurzer Zeit tolle Freundschaften geknüpft.
Beginn des regulären Unterrichts
Am Montagmorgen in der zweiten Woche begann dann der reguläre Uni-Unterricht. Ich war schon etwas aufgeregt, da ich noch niemanden in meinen Kursen kannte. Eine weitere Herausforderung war, dass ich mich für Kurse aus dem Studiengang „Graphic Design“ eingeschrieben habe. Ich interessiere mich sehr dafür und wollte daher unbedingt in diesem Bereich mehr Erfahrungen sammeln. In Salzburg studierte ich aber Kommunikationswissenschaft. Insgesamt habe ich mich für fünf Kurse entschieden. Dazu gehörten:
Digital Image Manipulation
Digital Image Illustration
Web Design
Digital Photography
Lifetime Fit: Crosstraining
Ich war positiv überrascht, wie offen und hilfsbereit die Professoren waren. Sie standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite und plauderten auch gerne mal über die verschiedensten Dinge, auch privater Natur. Das Klassenklima während des Unterrichts war äußerst angenehm und ich fühlte mich super wohl in meinen Kursen. Auch mit meinen KommilitonInnen kam ich bestens zurecht. Die Kurse fanden wöchentlich statt und man bekam während des Semesters viele Hausübungen und Projektarbeiten auf. Was wiederrum recht gut war, damit man das Gelernte direkt in der Praxis anwenden konnte. Dies gab mir die Möglichkeit, besonders im Bereich Grafikdesign, mein Wissen zu vertiefen. Es hat mir zudem auch sehr viel Freude bereitet, die Anforderungen umzusetzen und einfach kreativ zu sein. Den Sportkurs besuchte ich mit meiner Kommilitonin aus Salzburg zusammen, was perfekt war, da wir so zusammen sportlich aktiv waren. Da der Kurs immer zur Mittagszeit, die meistens sehr heiß war, stattfand, kamen wir immer sehr ausgepowert zurück in unser Zimmer. Dieses umfassende Fitnessprogramm stellte eine sehr gute Abwechslung zu unserem Unialltag dar.
Amerikanischer Lifestyle
Life Learning Community
Meine Kommilitonin und ich hatten unsere Zimmer im sogenannten „Global Village“. Dieses gehört zu den „Life Learning Communities“. Das bedeutet, dass wir immer viele Veranstaltungen hatten, um so die anderen Kulturen kennen zu lernen, da dort Studierende von überall aus der Welt wohnen. Unsere neu gewonnenen Freunde kommen zum Beispiel aus Afrika, Südafrika, Mexiko, China, Korea, Australien, Brasilien, Deutschland, Großbritannien und natürlich auch aus Amerika. Das war wirklich sehr spannend und aufschlussreich.
Erlebnisreiche Trips
Es fanden auch Trips zusammen mit einigen Professoren der Uni statt. Im Oktober fuhren wir alle zusammen zum Grand Canyon und übernachteten dort mit allen in einem großen Haus irgendwo im Nirgendwo. Im Dezember entdeckten wir auch zusammen Los Angeles, wo wir die bekanntesten Hotspots besichtigten. Aber auch wir Studierenden untereinander unternahmen Ausflüge. Wir fuhren nach Mexiko, San Diego, Los Angeles, Las Vegas, San Francisco, Chino Hills, zum Joshua Tree National Park, … Somit wurde es nie langweilig und wir bekamen die Möglichkeit, viel zu entdecken und interessante Städte zu bereisen.
Grand Canyon
Joshua Tree National Park
Morro Bay
Wohnen am Campus
Das Zusammenleben mit den anderen Studierenden klappte wirklich hervorragend und es war ausgesprochen schön, an einem so idyllischen Ort wohnen zu dürfen. Das Campusareal ist außerordentlich schön angelegt und es ist praktisch und angenehm, Tür an Tür mit seinen Freunden zusammen zu wohnen. Dadurch, dass der Campus innerhalb einer Gated Community liegt und Irvine die sicherste Stadt in den ganzen USA ist, fühlten wir uns gut behütet. Es gab auch einen sogenannten „RA“ (Resident Assistant) für jedes Village. Wenn es irgendwelche Probleme oder Unklarheiten gab, oder organisatorischen Fragen offen waren, war unser RA immer zur Stelle. Wir waren wirklich in sehr guten Händen und wurden gut um- und versorgt.
Kulinarik
Auch kulinarisch wurden wir verwöhnt, denn alle Bewohner am Campus haben die Möglichkeit in der Kantine zu essen. Dort gibt es immer eine große Auswahl an verschiedenen Speisen, eine große Salatbar, viel Obst und auch immer eine Menge unterschiedlicher Nachspeisen. Ich hatte diesbezüglich zu Beginn Bedenken, da ich von vielen Freunden und Bekannten gehört hatte, dass das Essen in Amerika doch sehr fettreich und ungesund sei und man ziemlich schnell an Gewicht zulegen würde. Durch eine Kombination aus Sport und bewusster Ernährung habe ich zum Glück nicht zugenommen. Natürlich konnte aber auch ich der einen oder anderen Süßigkeit nicht widerstehen, vor allem den super leckeren Naschereien die es bei uns so nicht gibt.
Das Ende vom Auslandssemester
Das Studium endete am 18. Dezember und mein Rückflug wäre dann am 22. Dezember 2015 gewesen. Allerdings entschied ich mich, meinen Aufenthalt in Kalifornien zu verlängern. Meine Kommilitonin aus Salzburg und ich durften dann Weihnachten mit einer amerikanischen Familie feiern. Das war ein interessantes Erlebnis für uns und es war wirklich etwas Besonderes, einmal selber bei einem typischen amerikanischen Weihnachtsfest mitfeiern zu können. Nach Silvester erkundigten wir bei einem Roadtrip mit einem Mietauto noch die eine oder andere interessante Gegend in Kalifornien. Mitte Jänner hieß es dann Abschied nehmen, da es für mich wieder zurück nach Österreich ging.
Fazit
Mein Auslandssemester war einfach AMAZING . Eine unglaublich tolle, eindrucksvolle und erlebnisreiche Zeit an der Uni in Irvine ging damit zu Ende. Besonders in meiner Studienkollegin aus Salzburg habe ich eine sehr tolle Freundin gefunden, mit der ich unglaublich viel erleben durfte. Die Zeit war so unglaublich prägend und deshalb war es mir ein sehr großes Anliegen nach dem Abschluss meines Studiums in Salzburg zurück nach Kalifornien zu gehen. Allerdings war ich mir durchaus bewusst, dass dies nur ganz schwer möglich sein wird. Ob es geklappt hat, könnt ihr gerne bei meinem nächsten Beitrag lesen, welcher unten verlinkt ist.
Mich interessiert jetzt, ob ihr auch schon mal ein Auslandssemester absolviert habt? Oder ob ihr gerade eines plant? Lasst es mich sehr gerne in den Kommentaren wissen! 🙂
Eure Sierra
Interessante Links:
2 Comments
abnachwelt
20. Juli 2017 at 07:13Cooler Beitrag – kann ich alles bestätigen (zumindest was ich bis jetzt erfahren habe) 😉
Bis bald 😉
mama bear t shirt
20. November 2019 at 23:09Pretty nice post. I just stumbled upon your weblog and wanted to say
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